Rekonstruktion der Grundrissgeometrien Schloss Herrenhausen, Hannover

Rekonstruktion Grundnssgeometrien „ Schloss Herrenhausen,,

 

Im April 2000 begannen die Untersuchungen zur Rekonstruktion der Grundrissgeometrien des ehem. Schloss Herrenhausen. Aussagekräftige Bestandspläne standen nicht zur Verfügung. Ein Großteil der Planungsunterlagen wurde beim Brand des Archivs Ende des Krieges vernichtet. Als Grundlage der Arbeit dienten zunächst Kopien der Entwurfszeichnungen von G.L.F. Laves. Durch Vervielfältigung der ohnehin schwer lesbaren Pläne sowie Abbildungen auf unterschiedlichen Materialien waren die Pläne nur bedingt verwertbar. Hinzu kamen Divergenzen resultierend aus Materialverzug. Unklare Maßstäbe wie Zoll- bzw. Fußmaße erschwerten das Vorgehen. Einzige geometrische Anhalte boten die noch erhaltenen Überreste des Ehrenhofs, der Schlossmauer, Kaskade, Grotte sowie das Tor zum großen Garten. Mittels eines Lasergestützen Aufmaßes vor Ort wurden diese „Passpunkte“ genau vermessen und dienten somit als Grundlage für weiteres bearbeiten. Die Lavespläne wurden eingescannt, vektonsiert und in einem CAD- Programm so aufbereitet, dass sie über das Passpunktnetz entzerrt werden konnten.

Bild 1 Ausschnitt Ehrenhof, Schlossküche

Bild 1. Ausschnitt des Erdgeschoss Küche, Teile des Ehrenhofs sowie des Flügels.

Mehrere unterschiedliche Grundriss varianten wurden auf dieselbe Art in einem „quasi Iterativen Prozess „ über das Passpunktnetz dazu orientiert. Unterschiedliche Maßstabsangaben erschwerten diesen Prozess so, dass Nachmessungen vor Ort erforderlich waren.

Bild 2 Foyer / Entwurf

Passpunktnetz anhand der noch vorhandenen Gebäudekonturen Ehrenhof, Grotte, „Schlosscafe“

Bild 3 Ausschnitt / Messnetz der Passpunkte

Bild 4 Unterschiedliche Grundriss Informationen

Eine Recherche im Staatsarchiv Hannover bei der nur wenig Informationen über einzelne Gebäudebereiche zu Tage traten sowie Fotounterlagen aus der Landesbildstelle trugen zu einer nur bedingten Genauigkeitssteigerung der Ausarbeitung bei.

Bild 5 Foto der Schlosstreppe

Ende 2001 wurden dann in Pattensen Aufmaß- Skizzen aus dem Jahr 1896 gefunden. Aufgrund dieses Fundes wurden alle bisherigen Untersuchungen nochmals überprüft und überarbeitet! Das Ergebnis dieser Überarbeitung stellt die Grundlage für den aktuellen, schematischen Rekonstruktionsstand der Gebäudegeometne dar.

CAD- Überarbeitung des Obergeschosses der Gesamtanlage mir Dachaufsichten der

Nebengebäude

Detail der Überarbeitung / Vektorisierung

Um eine genaue Rekonstruktion im Sinne des Gutachtens sowie eine Überprüfung der Ergebnisse zu ermöglichen, sind weitere umfangreiche Untersuchungen erforderlich. Dies könnten z. B. Schürfen im Bereich der Fundamente sowie intensive Studien des Lavesnachlaß mit Unterstützung Bauhistorisch- wissenschaftlicher Mitarbeiter bis hin zu einer inversen photogrammetrischen Rekonstruktion der Fassade sein. Insbesondere sind die Anschlussbereiche an die heutige Randbebauung, Foyer sowie „Schlossküche“ genauer zu untersuchen.

Bild 8 Computer Visualisierung Schloss Herrenhausen Rechnergestütztes 3d Modell